Temporäre Besiedelung eines Noch-Nicht-Ortes.
29.06.2008 bis 05.07.2008 und fortlaufend im Sommer 2008
Foto: Christina Vogelsang
Im größten Stadtentwicklungsprojekt Norddeutschlands, der Bremer Überseestadt, wurden in den letzten Jahren verschiedene Entwicklungskerne geschaffen. Zwischen diesen Orten, die urbanes Leben verheißen, liegen großfllächige Brachen, deren Charakter sich als eher rural erweist. Im Rahmen einer Öffnung und Belebung dieses erwartungsfrohen Noch-Nicht-Stadtteils, sollen diverse Bereiche temporär besiedelt werden. Die Interventionen bewegen sich zwischen sportlicher Betätigung (Moon-Car-Rennen, Frisbee, Minigolf), einem Kulturprogramm (Film, Theater, Musik) und einem Zeltdorf (Grill, Camping).
Die Aktionen sollen Bremer Bürgern ein niedrigschwelliges Angebot bieten, das ihnen den Zugang zum Stadtteil erleichtert und ihnen Momente des Verweilens bietet. Denn neben der verbliebenen Hafen- und Industriewirtschaft und den neuangesiedelten Unternehmen aus dem Kreativ- und Dienstleistungsbereich, ist die eine Sache die dem Stadtteil bisher völlig fehlt seine eigentlichen Bewohner. Tagsüber ist das Areal von den Kraftfahrzeugen der Angereisten durchdrungen, nachts ist das gesamte Gebiet wie leer gefegt. Der Charakter des Artifiziellen verhindert eine nachhaltige Belebung - und die einzelnen Akteure in der Überseestadt bleiben jeweils ihren eigenen Welten verhangen. Die von Oben dirigierten Funktionsbestimmung und Flächenzuweisung ohne Einbindung öffentlicher/allgemeiner Bedürfnisse birgt die Gefahr, dass der Ort zu einem erstarrten Monument seines eigenen Anspruchs wird, zu einem Gebiet, das keinen Zauber mehr ausstrahlt und keine überraschenden Entdeckungen erlaubt, sondern nur zweckgebunden aufgesucht wird.
B.A.L.D. bespielt die Lücken des Masterplans und gründet auf ihnen Inseln des frivolen Miteinanders. Wo die temporäre Dorfgemeinschaft wächst und sich Gebiete aneignet, da unterstreicht sie auch die Voraussetzung von gut funktionierenden Stadtteilen und Nachbarschaften, die aus dem lebendig Kleinen heraus ins aktive Urbane zu wachsen vermögen.
Dieses Projekt wird unterstützt von der Arbeitnehmerkammer Bremen und der Architektenkammer Bremen als auch von weiteren Sponsoren.
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